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Küstermann



 Konfi

Thron des Vertrauens

Die erste Stufe zum Thron des Vertrauens:

Suche in der Bibel und/oder im Gesangbuch Sätze, die Vertauen zum Ausdruck bringen. Einer Eurer Vorgänger ist in einem anderen Liederbuch bei dem Schlager gelandet:
„Ich glaub an dich“
Auch das würde ich gelten lassen, aber Sätze aus der Bibel und dem Gesangbuch hätte ich lieber. In der Bibel sind die Psalmen eine Fundgrube für Vertrauenssätze.
Um Euch nicht die Fundstücke wegzunehmen, nenne ich als Beispiel hier einen Vertauenssatz, den ich im Buch „Neue Lieder plus“ gefunden habe:
„Kreuz auf das ich schaue, steht als Zeichen da. Der, dem ich vertraue ist in dir mir nah.“
Mit ein bisschen Herumblättern und Lesen findest Du viele Vertrauenssätze. Suche Dir einen aus, den Du magst, und schreibe ihn auf.

Wäre nicht Corona-Zeit, dann könnten wir die Vertrauenssatz-Suche als Wettrennen zwischen mehreren Teams machen, wobei jeder gefundene Vertrauenssatz zur Gültigkeitsprüfung vorgelegt werden müsste, ob darin wirklich der Kraftstrom des Vertrauens zum Ausdruck kommt.

Die zweite Stufe zum Thron des Vertrauens:

Das richtige Vertrauenthronspiel können wir jetzt leider nicht spielen, da wir uns nicht treffen dürfen. Um eine Idee von einem mehrstufigen Thron zu bekommen, nehmen wir hier das Bild vom Thron Salomos, als die Königin von Saba zu ihm auf Besuch kam. Salomos Thron hatte sechs Stufen mit flankierenden Löwenstatuen und dem Thron selber als siebter Stufe (1.Könige 10,18).

Das ist eine heiße Geschichte aus der Bibel. Natürlich entspricht das Gemälde nicht der geschichtlichen Wirklichkeit, sondern entspringt der Phantasie des Künstlers. Wir brauchen auch nicht den ganzen orientalischen Thronsaal mit allem Schnickschnack. Uns reicht ein dreistufiger Thron. Ihr könnt folgenden Plan davon abzeichnen:

Nehmt die ganze Größe des Papiers in Anspruch, damit auf den drei Stufen viel Platz ist, und nur am Rande, außerhalb der Stufen noch ein bisschen Platz übrig bleibt. In der Mitte, auf dem Thron sitzt Du, als König*in des Vertrauens. Nimm Deine Zeichnung und einen Schreibstift mit und zieh Dich in eine stille Ecke zurück. Das Blatt bleibt geheim, Du musst es niemandem zeigen. Wer sind die Menschen, denen Du am meisten vertraust? Deren Namen schreibst Du auf die oberste Stufe, also ganz nahe bei deinem Thron. Die, denen Du ein bisschen weniger vertraust, kommen auf die zweite Stufe. Noch weniger auf die dritte, und wenn es Menschen, Tiere, Maschinen oder Dinge gibt, denen Du Misstrauen entgegenbringst („Bodyguard schmeißen Sie bitte diesen bösen Computer aus meinem Thronsaal!“ „Und den Kaktus ebenfalls, der es gewagt hat mich zu pieksen!“) die schreibst Du sozusagen auf die „vierte Stufe“, also unterhalb des ganzen Thrones. Hast Du einen sicheren (vertrauenswürdigen) Platz, wo dieses Papier geschützt ist? Sonst verbrenne es, aber draußen.

Erst nachdem Du den Thron Deines Vertrauens in dieser Weise sortiert hast, stellst Du die umgekehrte Frage: Wer vertraut Dir? Bei wem hast Du Dir Vertrauen erworben? Und wer hat oder hatte kein Vertrauen zu Dir? Womit hast Du ihn oder sie verletzt? Was kannst Du tun, um Vertauen zwischen den Menschen zu heilen? Was solltest Du vermeiden, damit nicht Vertrauen verletzt wird?

Die dritte Stufe zum Thron des Vertrauens

... sollst Du am Sonntag erklimmen. Die Aufgabe heißt, um 11 Uhr ein Telefongespräch zu führen mit einem Menschen, mit dem Du nicht sowieso schon dauernd Kontakt hast per Whatsapp oder per Instagramm. Es kann Oma oder Opa sein, die Du anrufst, oder Nachbarn oder zukünftige Konfirmationsgäste, oder sonst jemand, dem Dein Anruf gut tun könnte. Wünsche diesem Menschen eine schönen Sonntag! Wenn Du willst, darfst Du auch erzählen, dass es im Konfi gerade um das Vertrauen geht und dass die Sonntags-Telefon-Aktion das Vertrauen stärken soll.

Wie geht‘s weiter?

Ein bisschen Lesestoff, ohne weitere Aufgaben, kommt demnächst mit dem Link „Credo“ (= “Ich glaube“). Mal sehn, ob ich dazu noch eine weitere Email schicke. Diese Art von Konfi-Unterricht ist schon ein bisschen anstrengend, ich weiß. Das Anstrengende daran ist, dass Du es sozusagen für Dich alleine tun musst anstatt wie sonst einfach in der Gruppe mitzumachen, was die andern machen. Ich bitte Dich trotzdem, die seltsamen Aufgaben zu machen. Ich glaub schon, es wird Dir gut tun.