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Küstermann



Erklärung zum World Press Freedom Index

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Weltkarte der Pressefreiheit aus Wikipedia, ergänzend beschriftet bei einigen Ländern mit hoher Pressefreiheit

Die Informationen nach denen die Länder beurteilt und auf der Weltkarte eingefärbt wurden, stammen großenteils von den Reporter*innen selbst, außerdem werden die Erkenntnisse mancher Menschenrechtsorganisationen wie zum Beispiel Amnesty-International mit verwendet. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" sammelt weltweit die Erfahrungen und veröffentlicht sie im "Press Freedom Index" (Pressefreiheitsrangliste). Es gibt andere Indices von verschiedenen Organisationen, mit denen versucht wird, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu messen. Der Press Freedom Index hat den grundsätzlichen Vorteil, dass er sehr nahe an der Praxis ist und für unser Untersuchungsinteresse hat er den speziellen Vorteil, dass er ziemlich weit weg ist von weltanschaulichen und religiösen Meinungen und Strömungen, also ein hohes Maß an Unvoreingenommenheit zur Rolle der Religion bietet. Die "Reporter ohne Grenzen" sind religionsunabhängig. Sie achten vielleicht nicht einmal auf die Religion der Länder in denen sie arbeiten. Sie berichten über Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und alle möglichen Themen. Ihre Beurteilungen werden von eigenen Arbeits- und Sicherheits-Interessen geleitet. Der Press Freedom Index ist der wahrscheinlich wichtigste Maßstab für die Freiheit oder Unfreiheit in den Ländern der Welt. Die Pressefreiheit interessiert nicht nur Reporter*innen, sondern ist natürlich ein starker Hinweis auf die Informationsfreiheit und Meinungsfreiheit aller Menschen in den betreffenden Ländern. Informationsfreiheit und Meinungsfreiheit sind nicht nur angenehme Begleitumstände des individuellen Lebens, sondern sind vor allem wichtige Produktiv- und Gestaltungs-Kräfte für die Gesellschaft. Die offene Kommunikation ist notwendig zur Förderung sowohl der kulturellen als auch der technischen Kreativität in der Gesellschaft, ganz besonders aber ist sie das wichtigste Korrekturinstrument gegen Fehlentwicklungen. Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung lassen sich nur aufrecht halten, wenn neben einer unabhängigen Rechtssprechung und zuverlässigen Ermittlungsbehörden auch eine funktionierende Pressefreiheit besteht. Wo eine aufmerksame, wohlinformierte und moralische Öffentlichkeit als Kontrollinstanz fehlt, gehen die Selbsterhaltungskräfte der Justiz sehr bald zur Neige. Gerichte reichen nicht und interne, hierarchische Kontrollinstanzen des Staates werden leicht korrumpierbar, wo sie nicht vom öffentlichen Bewusstsein den Rücken gestärkt bekommen. Macht- und Interessen-Gruppen ebenso wie Amts- und Mandatsträger*innen nutzen die gesellschaftlichen Strukturen natürlicherweise auch zu ihrem eigenen Vorteil und zur Vermehrung ihrer Macht, wenn kein Gegengewicht gesetzt wird. Weniger mächtige Gruppen, Organisationen, Minderheiten und Individuen sind dem Druck, den Übergriffen und der Willkür der Mächtigen ausgesetzt. Rechtsweg und Öffentlichkeit sind die beiden sich ergänzenden Wege sich zu wehren. Kein Rechtsstaat kann auf die Dauer existieren ohne Pressefreiheit. Eigentlich ist die Meinungs- und Presse- und Informationsfreiheit ein allgemeines Menschenrecht, aber viele Länder halten sich nicht daran.

Freiheit und Religion 03 Erklärung zum Press-Freedom-Index. cc by sa 4.0 int. Material von RoteSchnur.de

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