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Religion-seit-dem-Neolithikum

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Die Bedeutung der Religion für die neolithische Revolution / Teil 1 /  Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 2019apr11

Der Schamane vom Göbekli Tepe

So wird ein mächtiger Steinpfeiler genannt, den die archäologischen Ausgrabungen in Göbekli Tepe zutage gebracht haben. Dieser "Schamane vom Göbekli Tepe" stand ursprünglich im ältesten Tempel der Welt am Vorabend der neolithischen Revolution etwa achteinhalbtausend Jahre vor Christus und siebentausend Jahre vor Mose. Hat dieser Stein wirklich etwas mit Schamanismus zu tun? Schamanismus ist ein schillernder Begriff.

Der-Schamane-vom-Goebekli-Tepe

Mindestens drei Gestalten sind in diesem Steinpfeiler übereinander eingemeiselt. Von den beiden Oberen wurden die Gesichter abgeschlagen, aber die Schultern, Arme und Hände lassen sich bei allen Dreien noch gut erkennen. Oder sind es Pratzen statt der Hände bei der obersten Gestalt? 2 Links: im Blog der Ausgräber zeigt ein Foto den Stein von drei Seiten. Der Verdacht auf Pratzen entsteht schon ganz oben am Kopf. Denn der Kopf trägt seltsame Ohren, als wäre es ein Löwe oder Leopard. Ist das ein Raubkatzenkopf oder ist es ein Mensch, der eine Raubkatzenkapuze trägt, eine Löwen- oder Leoparden-Maske? Nur soviel scheint sicher erkennbar: Es ist ein Tierkopf auf einer aufrechtstehenden Gestalt. Der persische Leopard oder der Löwe konnten den Menschen in jener Gegend in Südost-Anatolien und zu jener Zeit durchaus als das gefährlichste aller Tiere erscheinen, außer dem Menschen.

Zwischen den Händen oder Pratzen der obersten Gestalt wird der Kopf der Zweiten gehalten. Diese zweite Gestalt hält ihre Hände in Richtung auf den Kopf der dritten und diese wiederum hält etwas zwischen den Händen, was ein weiterer Kopf gewesen sein könnte oder ihr abgebrochener Phallus. Von oben nach unten werden die Gestalten kleiner und scheinbar menschlicher. Diese übereinander getürmte Dreier-Gestalt wird im unteren Drittel flankiert von zwei Schlangen. Der wilde Eber ganz unten gehört nicht dazu, er steht nur im Museum vor dem "Schamanen vom Göbekli Tepe" und kam so mit auf's Foto von Klaus-Peter Simon.

Die Ausgrabungen vom Göbekli Tepe zeigen eine monumentale Architektur, für deren Gestaltung weit mehr Arbeitskraft eingebracht werden musste, als eine Sammlerinnen-und-Jäger-Gruppe zur Verfügung hat. Tausende von Mahlwerkzeugen wurden ausgegraben, zigmal mehr als ein Dutzend oder ein paar Dutzend Gräsersammelnde Menschen für ihre Ernährung hätten brauchen können. Soviele Mahlsteine sind nur sinnvoll für Massenverpflegung, also für Menschen die in großer Zahl dort zusammenkamen und ihre Mahlzeiten zubereiteten und einnahmen. Göbekli Tepe war der Ort für Happenings oder Pilgerfeste oder welche modernen Massenveranstaltungen man sonst zum Vergleich heranziehen möchte. Und die anspruchsvolle Gestaltung der Monumente mit Steinmetzarbeiten zeigt jede Menge Tierdarstellungen, vor allem Füchse, Großkatzen und Geier. Das sind nicht unbedingt Tierarten, die den Speiseplan füllen, sondern eher Tiere, die den Menschen im Kopf herumspuken, also Symbol-Lieferanten.

Was ist das für ein Tempel auf dem Göbekli Tepe? Was ist das für eine Religion? Was ist überhaupt Religion? Tun wir mal so, als wäre der Name des Pfeilers zutreffend:

Schamanismus vielleicht?

Der Schamanismus war schon mal ein Kandidat für den Titel "älteste Relgion der Welt" oder "die Urreligion". Kräftig unterstützt wurde diese Kandidatur von Mircea Eliade mit seinem Buch "Schamanismus und archaische Ekstasetechnik". Eliade bestimmt den Schamanismus in seinem Kern als eine teils erlernbare, teils angeborene Fähigkeit, sich in Ekstase zu versetzen. Der Schamane trommelt, singt und tanzt sich in Trance. In der Trance geht er auf Reise ins Reich der Geister. Er hat Hilfsgeister, oft Tiergeister, die ihn begleiten und beschützen. Und manchmal verwandelt sich der Schamane bei seinem Tanz selbst in ein Tier. In der jahrzehntelangen Diskussion um den Schamanismus bildete sich einerseits eine begeisterte Strömung jener, die am liebsten selber Schamaninnen und Schamanen sein wollten. Und demgegenüber wurde kritische Ablehnung laut, die am liebsten den ganzen Begriff als unwissenschaftlich und unseriös abgetan hätte. Um der Bedeutung des Schamanismus näher zu kommen, müssen diese beiden Zähne wahrscheinlich gezogen werden.

Das für wissenschaftlich denkende Menschen Unangenehmste am Schamanismus ist die Trance, eine Art zeitweiliger Wahnsinn, also ein Einfallstor des Irrationalen. Das für unwissenschaftlich denkende Menschen Faszinierendste ist eben dieser scheinbare Zugang zu einer anderen Welt, zu einer anderen Wirklichkeit. Es geht um die Frage nach dem Sinn von Wahn.

Michel Foucault und Noah Yuval Harari

Der Jerusalemer Professor Noah Yuval Harari hat mit seinem genialen Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" einige Aufregung verursacht, besonders mit jenen Stellen, wo er den Bogen schlägt von den Mythen früherer Zeitalter zur modernen Gesellschaft. Am Beispiel der ältesten heute noch produzierten Automarke der Welt zeigt Harari, wie mächtig der Glaube die Gesellschaft bestimmt. Was als Wirklichkeit gilt, entsteht oft aus dem Glauben mehrerer Menschen an dieselben Geschichten. Wirklichkeit wird größtenteils von der Gesellschaft hergestellt durch ihren Discours und ihre Praxis. Dies zu durchschauen, hatte Michel Foucault für ein paar mutige Intellektuelle den Weg geebnet. Jetzt macht Harari es für die Allgemeinheit wahrnehmbar. Neben den klassischen Kennzeichen des Menschseins, aufrechter Gang, Werkzeug, Feuer, Sprache führt Harari die "Zusammenarbeit in großer Zahl" als weiteres Merkmal des Homo sapiens ein. Und diese Zusammenarbeit in großer Zahl funktioniert da, wo Menschen an dieselben Mythen glauben. Die Zusammenarbeit in großer Zahl wird genau da historisch relevant, wo die Menschen nicht mehr in kleinen Gruppen umhestreifen, sondern anfangen größere Siedlungen zu bilden, also im Neolithikum. Und die Tempelanlage vom Göbekli Tepe ist ein Projekt, das nur mit der Zusammenarbeit vieler Menschen verwirklicht werden konnte. Es lohnt sich Hararis Buch genauer zu lesen.

Schamanen, Löwen, Automarken

Wie heißt die älteste bis heute produzierte Automarke? Um es noch schwerer zu machen könnten wir auch sagen: ..."schwäbische" Automarke?

Die Automarke Peugeot begann im Jahr 1891 mit der Serienfabrikation von Automobilen. Die Gründerfamilie Peugeot war evangelisch und betrieb schon mehr als hundert Jahre davor ein Unternehmen bestehend aus Ölmühle, Gerberei und Färberei in der Grafschaft Montbeliard. Das französische Montbeliard hört aber auch auf den ach wie eleganten schwäbischen Namen "Mömpelgard" und war seit dem Mittelalter im Besitz der Württemberger. Voilá: Peugeot ist württembergisch und evangelisch, also die älteste schwäbische Automarke. Keine Sorge! Natürlich will niemand unseren lieben Nachbarn einen ihrer renomiertesten Automobilproduzenten entnationalisieren. Peugeot ist französisch und Montbeliard klingt viel schöner als Mömpelgard. Was bitte ist ein Mömpel und in welchem Garten wird er gehalten? Auch meine schwäbischen Stammesgenoßen mögen mir den kleinen historischen Seitenhieb gegen Mercedes verzeihen. Möge der VfB endlich mal wieder gewinnen, damit die Nerven nicht mehr so blank liegen in Stuttgart.

Die Brüder Jean-Frédéric und Jean-Pierre Peugeot bauten auf dem Gelände der elterlichen Ölmühle eine Eisengießerei auf und produzierten Sägeblätter, Uhrenfedern und Korsettstäbe. Weiß jemand, was Korsettstäbe sind? Später wurde die Produktpalette erweitert auf mechanische Schermaschinen, Federn für Phonographen, diverse landwirtschaftliche Geräte, Rasierklingen, Bügeleisen und Kaffeemühlen und auch Pfeffermühlen. Spüren Sie den Flair der Industrialisierung? Und ahnen Sie etwas von diesem rührigen Unternehmergeist? Auch die Gourmet-Sparte beweist Peugeot's Zugehörigkeit zur französischen Kultur. Denn die Firma war schon längst über die Grenzen der Grafschaft Mömpelgard hinaus bekannt. Am 20. November des Jahres 1858 wurde der Löwe für die Erzeugnisse von Peugeot als Markenzeichen registriert.

Yuval Harari benutzt Peugeot als Erklärungsmuster für die besondere "menschliche" Art von Wirklichkeit, mit der unsere Gesellschaft und alle anderen menschlichen Gesellschaften arbeiten und zusammenarbeiten. Harari schreibt:

"Im Jahre 1896 machte Armand Peugeot aus dem Familienbetrieb das Unternehmen 'Société Anonyme des Automobiles Peugeot'. Er taufte das Unternehmen zwar auf seinen Namen, doch es existierte unabhängig von ihm. Wenn eines seiner Autos liegenblieb, konnte der Kunde das Unternehmen Peugeot verklagen, aber nicht Armand Peugeot persönlich. Wenn das Unternehmen Peugeot Millionen von Franc aufnahm und pleite ging, dann schuldete Armand Peugeot den Gläubigern nicht einen einzigen Franc. Den Kredit hatte schließlich das Unternehmen Peugeot aufgenommen, nicht der Sapiens Armand Peugeot. Der Gründer starb im Jahr 1915. Das Unternehmen Peugeot existiert bis heute."

Worin besteht die Wirklichkeit des Unternehmens Peugeot?

These 1: Es sind die Fabrikhallen und Maschinen. Das ist die Wirklichkeit von Peugeot. So wäre wohl das Empfinden jenes Zeitalters gewesen, in dem die mächtigen Maschinen den Menschen (Unternehmer sowohl als Arbeiter) faszinierten. Aber diese Bestimmung von "Wirklichkeit" stimmt nicht wirklich, denn wenn die Fabriken in einem Erdbeben zerstört würden, hinge es von den Versicherunsverträgen und von der Zahlungskraft der zuständigen Versicherungsunternehmen ab, ob Peugeot weiter existiert. Mit einer angemessenen Versicherungssumme, nämlich in Höhe des entstandenen Schadens könnte Peugeot die Fabriken wieder aufbauen. Es wäre zumindest denkbar, dass eine Firma aus einer solchen Katastrophe gestärkt und modernisiert hervorgeht. Die Wirklichkeit der Firma Peugeot besteht also nicht aus Fabrikhallen und Maschinen.

These 2: Das Management bildet die Wirklichkeit von Peugeot. Auch das stimmt nicht. Management ist austauschbar. Wenn z.B. in einem Korruptionsprozess die Top-Manager zu Haftstrafen verurteilt werden, könnte die nächste Aktionärs- oder Teilhaber-Versammlung einen neuen Aufsichtsrat und neue Manager bestimmen und vielleicht mit ein bisschen Glück den Kollaps der Firma abwenden.

These 3: Die Wirklichkeit von Peugeot besteht aus den Anteilseignern, Aktionären oder wie auch immer nach französischem Recht die Menschen heißen, denen Peugeot gehört. Dies wäre aber eine sehr fluktuierende Wirklichkeit, denn viele Aktionäre nehmen nie an Aktionärsversammlungen teil, sondern kaufen und verkaufen ihre Anlagen in irgendwelchen Fonds und verlassen sich auf den Fondsmanager, dass er die richtigen Aktienbündel zusammengeschnürt habe. Ob sie momentan gerade Peugeot oder Mercedes in ihrem Portefeuille haben ist ihnen vielleicht nicht einmal bewusst. Die Beziehung des einzelnen Anteilseigners zu Peugeot kann also sehr dünn und wechselhaft sein. Das Unternehmen besteht weiter trotz fluktuierender Aktionärspersonen.

These 4: Besteht die Wirklichkeit der Firma in den rund 200 000 Mitarbeitenden, die (meist ohne miteinander verwandt zu sein und ohne sich persönlich zu kennen) in offensichtlich erfolgreicher Zusammenarbeit z.B. im Jahr 2008 rund 1,5 Millionen Fahrzeuge produzierten? Auch das ist keine sehr sichere Wirklichkeit, wenn nämlich eine billige Art von Robotern erfunden würde, die dasselbe Fahrzeug zu wesentlichen günstigeren Kosten produzieren können, dann müsste das Management sehr zügig die Mitarbeiterschaft entlassen und auf die neuen Roboter umstellen, um mit der Konkurrenz der anderen Automobilhersteller mithalten zu können, die eben dasselbe tun würden.

Am Beispiel der Firma Peugeot zeigt Yuval Harari, wie weitgehend menschliche Gesellschaften darin bestehen, dass sie ein gemeinsames System von "Mythen" erzeugen, also eine Sammlung von Geschichten, an die wir glauben. Der Fließbandarbeiter glaubt, dass es Peugeot gibt, deshalb geht er zu Schichtbeginn in die Fabrik und arbeitet. Der Maschinenhersteller glaubt, dass es Peugeot gibt, deshalb liefert er die bestellten Maschinen und baut sie in den Fabrikhallen auf. Die Anteilseigner glauben an Peugeot, deshalb legen sie ihr Geld in Peugeot an. Die Bankiers glauben an Peugeot, deshalb vergeben sie Millionenkredite an diese Fiktion und überweisen digital die Gehälter der Peugeot-Mitarbeiter vom Firmenkonto auf die Gehaltskonten. Die Juristen glauben an Peugeot, deshalb verhandeln sie über Versicherungs-Verträge und Handelsabkommen und Gesetze, in denen die Verhältnisse zwischen all diesen fiktiven Existenzen (Firmen, Staaten, Anteilseignern, Lieferanten usw.) geregelt werden. Die Kunden von Peugeot müssen vielleicht noch am wenigsten glauben, sie bekommen ja ein aus realem Stahl und Plastik bestehendes Produkt und dürfen es sogar anfassen und probefahren, bevor sie ihr (fiktives) Geld dafür überweisen, also fiktiv von einem virtuellen Ort (Bankkonto) auf einen anderen virtuellen Ort (anderes Bankkonto) übertragen. Die Kunst jeder Gesellschafts­bildung besteht darin, ein vertrauensvolles Zusammenspiel aller Beteiligten zu erzeugen. Alle gesellschaftlichen Anstrengungen dienen dazu die Akteure zu vertauenswürdigem Verhalten zu erziehen. Wer bei seinem eigenen Verhalten die Erfahrung macht, dass die anderen Akteure vertrauenswürdig sind, und dass man sich in der so zusammengesponnenen Wirklichkeit einigermaßen sicher bewegen kann, der spielt mit in diesem Spiel namens Wirklichkeit.

Peugeot existiert, wie der allergrößte Teil unserer gesellschaftlichen Organisation eigentlich als eine Fiktion. Nur weil alle Beteiligten daran glauben, deshalb gibt es das Unternehmen Peugeot. Und nur aus dem Glauben der Beteiligten bestehen alle anderen Unternehmen, alle Institutionen, alle Staaten und alle NGO's. Jede Kultur und Gesellschaft erzeugt in ihrer diskursiven Praxis eine Art kollektiven Wahn, einen gemeinsamen Glauben, der nicht individuell hervorgebracht und geändert werden kann, sondern aus der gesellschaftlichen Kommunikation, den Verhaltensweisen und Institutionen besteht, erzeugt und erhalten wird. Beispiel: Wenn alle sich so verhalten, als wäre das Geld etwas wertvolles und wichtiges, dann wird es das wirklich in dieser Kultur und Gesellschaft. Jemand der nicht daran glauben wollte, bekäme Probleme, würde notfalls sogar als Wahnsinniger eingesperrt.

Ich überzeichne ein bisschen, Harari drückt sich zurückhaltender aus. Wenn wir sagen "Es gibt..." dann meinen wir in den meisten Fällen das durch unseren gemeinsamen Glauben Hervorgebrachte. Der Glaube ist das "Es", das alles "gibt". Der Homo sapiens sapiens hat es weit gebracht, seit damals die Schamanen mit dem Löwenfell ums Lagerfeuer auf der Schwäbischen Alb tanzten und ihren Stammesgenossinnen und -Genossen dann die Story erzählten vom Löwengeist, dem sie im Trancetanz begegnet waren. Und die anderen haben die Story geglaubt. Gibt es Löwengeister wirklich?

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Der Löwe von der Schwäbischen Alb ist die in Mammutelfenbein geschnitzte Figur aus dem Aurignacien, etwa 40 000 v.Chr., ausgegraben im Hohlenfels im Lonetal. Die aus vielen Bruchstücken zusammengepuzzelte Figur steht jetzt im Ulmer Museum. Das Photo stammt von Dagmar Hollmann, Wikimedia Commons.

Der Löwe vom Göbekli Tepe, ist eine monumentale Steinmetzarbeit, achteinhalbtausend Jahre v.Chr., und wird im Artikel beschrieben.

Der Löwe von Montbeliard ist die Kühlerfigur eines Peugeot Automobils. Das Photo stammt von Wikipedia-User Taxiarchos228.

Die Collage der drei Löwen steht zur Verfügung unter den Bedingungen der Lizenz: Creativ Commons 4.0, Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen.

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Die alte Vorstellung von der Abfolge der neolithischen Revolution

Das neolithische Bündel aus Ackerbau, Sesshaftigkeit und Keramik, wurde traditionell in eben dieser Reihenfolge gedacht. Und die Entstehung der Religion stand als Spätfolge der neolithischen Revolution ganz am Schluss der geschichtlichen Abfolge. Erst nachdem alle wesentlichen Schritte der neolithischen Kulturentwicklung durchlaufen worden waren, kommt die Religion ins Spiel. Die frühesten Tempelbauten im Zweistromland wurden gesehen als das Sahnehäubchen obendrauf.


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Paläo-Schamanismus

Die Schamanismus-Frage spielt eine wichtige Rolle bei der Interpretation der paläolithischen Höhlenmalereien. Henri Brieul hatte die ersten Theorien dazu aufgestellt. Andre Leroi-Gourhan kritisierte dies in strukturalistischer Denkweise, aber mit Jean Clottes und David Lewis-Williams ist die Schamanismus-These wieder aktuell.

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