- 1.0 Bedeutungstableaux
- 1.1 Aufgaben
- 1.2 bei Irenäus
- 1.3 Ismael Ivo. Are we human are we dancer
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Inkarnation bezeichnet in der christlichen Theologie die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Gott offenbart sich den Menschen, indem er selbst menschliche Gestalt annimmt. Gott wird Mensch, dir Mensch zu gute.
Dieser Teil der christlichen Theologie ist für die anderen Monotheismen besonders problematisch, weil darin eine sehr große Nähe zu polytheistischen Denkweisen gesehen wird. Eine starke Strömung in der Herausarbeitung des Monotheismus besteht darin, Gott als reinen Geist abzugrenzen gegen jede Art von Körperlichkeit und Verwandtschaftsbeziehungen. Monotheismus ist kein philosophisches Zahlenspiel, sondern ein Widerspruch gegen die königlichen, pharaonischen, cäsarischen Selbstüberhebungen anhand ihrer religiösen Legitimationen.
Inkarnationsvorstellungen hängen zusammen mit den Königsideologien der antiken Reiche. Der König oder die Königsdynastie wurden als Abkömmlinge einer Gottheit betrachtet. Götter Stammbäume tragen die Vergötterung von einzelnen Menschen und Herrscherclans.
Inkarnation bezeichnet in vielen Mythen der polytheistischen Religionen die Verkörperung einer Gottheit in einem irdischen Wesen. Zeus in Gestalt eines Stieres entführt die Jungfrau Europa.
Inkarnation kann die Lebendigkeit, die Lebenskraft bezeichnen, im Unterschied zum toten Fleisch, zur bloßen Materie. Der Körper wird verstanden als Haus in dem die Seele (der Geist, die Lebenskraft, der Lebensodem) wohnt.
Inkarnation kann Trance-Erlebnisse bezeichnen. Ein Geist oder eine Gottheit ergreift zeitweiligen Besitz von einem Menschen (oder einem anderen Körper) zum Beispiel im Tanz, in einer Vision, in einer Art zeitweiligem Wahnsinn. Der Mensch erlebt sich dabei als transzendierungsfähig. Er verliert die Macht über seinen Körper an eine andere geistige Macht. Dies wird mit unterschiedlichen Metaphern umschrieben: "Der Mensch empfängt Besuch", "Der Gott reitet auf dem Menschen".
Inkarnation hängt in der Mystik zusammen mit dem Begriff der "Einwohnung Gottes" in seiner Schöpfung. Gott hat die Welt geschaffen um in ihr Wohnung zu nehmen. Dies ist ihr Sinn. Dafür wurde sie gemacht. Wie kommt Gott in die Welt und wie muss die Welt gestaltet werden, damit Gott in ihr wohnen möchte? Wie kommt Gott in einen Gläubigen und wie muss die gläubige Seele sich vorbereiten auf diesen "Besuch"? Wie ist Gott, der doch allgegenwärtig ist, gegenwärtig in besonderer Weise?
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