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Liebe Gemeinde,
dass Sie "auffahren mit Flügeln wie Adler", das wünsche ich Ihnen sehr!
Besonders jenen unter Ihnen, die schon viele Demütigungen einstecken mussten im Laufe des Lebens.
"Das Leben holt jeden herunter, egal von welchem Ross", so heißt der Spruch, der die Demütigungen beschreibt, die Niederlagen, die Enttäuschungen.
Ja, wir werden herunter geholt von so manchem hochfahrenden Stolz, aber diese Erfahrungen sind eben nicht die einzigen im Leben.
Die andere Erfahrung, die mit den Adlerflügeln, ist auch da.
Irgendwo in Ihrem Leben haben Sie erstaunliche Regenerationskräfte kennengelernt.
Sie spürten die Befreiung und Aufwärtsbewegung und hätten gerne noch mehr davon erlebt.
Vielleicht sind Sie es nicht gewohnt, darüber zu reden, oder es sich auch nur bewusst zu machen, wie gut und wie stark diese
Erfahrungen waren. Je nach Erziehung oder auch je nach Veranlagung können manche Menschentypen besser über die eine
Erfahrung reden, andere Typen besser über die andere.
Die Einen möchten die Adlerflügel-Erfahrung sogar am liebsten herbeireden. Und vielleicht wird die schöne, kraftvolle Seite des Lebens tatsächlich größer, indem man von ihr erzählt, von den Aufschwüngen, von den Leistungen, von den Glücksmomenten, vom Gelingen und Gedeihen. Schon das Darüberreden tut gut und wer sich darauf einlässt wird merken, dass es davon viel mehr gab im Leben als wir zunächst vermutet hätten.
Die Anderen meinen, sie könnten die schlimmen Erfahrungen abmildern durch häufiges Wehklagen. Möglichst schon im Voraus zu jammern, könnte vielleicht die Schicksalsmächte zum Abdrehen bewegen. Wer sowieso schon ein zerknirschtes Gesicht macht und das Genick einzieht, kriegt vielleicht keine weiteren Schläge ab. Den potentiellen Neid der Götter gar nicht erst aufkommen zu lassen, das ist die Hoffnung der Jammer-Strategie.
Beide Strategien können so oder so ausgehen. Aber so oder so ist das Wünschen der Adlerflügel und das Wegwünschen des Heruntergeholtwerdens hier in der Bibel nicht einfach an ein unpersönliches Schicksal gerichtet, sondern diese Wünsche haben einen Adressaten: "Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler."
"Auf den HERRn harren" ist die Benennung der Quelle. Da kommen die Regenerationskräfte her. Und damit sind die Kräfte, die Lebenskräfte und der Wunsch nach ihnen auch inhaltlich gefüllt: Diese Kräfte des Auffahrens mit Flügeln sind nicht der Hochmut der sowieso schon Starken. Es sind nicht die Erfolge der Überheblichen, sondern es ist der HERR, es ist dieser seltsame Gott, der den Müden neue Kraft gibt. Die Unvermögenden bekommen neue Stärke. Die vorher von der Welt Erniedrigten werden von diesem Gott aufgerichtet, nicht die ohnehin schon gut Dastehenden. Es geht um den Zusammenhang der Menschheit und der Welt. Es geht um‘s Ganze. Unsere Wünsche nach der Erneuerung der Lebenskräfte werden herausgenommen aus ihrer egoistischen Enge, wenn sie an diesen Adressaten gerichtet werden. Wir hoffen und wir harren nicht nur für uns selbst. Unsere eigene Sehnsucht nach Glück und Gelingen wird hineingenommen in diesen weiten Horizont der schöpferischen Liebe für alle Kreatur.
"Hebt Eure Augen auf in die Höhe", das ist die Aufforderung, unseren Horizont zu erweitern. Wer Glück und Gelingen nur für sich selbst wünscht, der hat den Gott der Hebräer noch nicht verstanden. Der Adressat unserer Wünsche ist der Gott, der herausführt aus der Sklaverei und der herausführt aus dem Exil der Fremdbestimmung. In diese Bewegung Gottes sich hineinnehmen zu lassen, das ist die Horizonterweiterung, die die Menschheit braucht. In diesem Gott liegen beide Seite unseres Lebens. Dieser Gott nimmt Anteil an unseren Erniedrigungen und gibt uns die Kraft, wieder auf zu stehen. Dieser Gott lehrt uns auch Anteil zunehmen am Schicksal der (anderen) Erniedrigten und mitzuwirken am Aufstand des Lebens. Gegen den Tod sollen wir uns erheben, für das Leben auch der Anderen.
Geh auf den andern zu. / Zum Ich gehört ein Du, um Wir zu sagen. / Leg deine Rüstung ab. / Weil Gott uns Frieden gab, kannst du ihn wagen.
Nicht gegeneinander wird das Leben gewonnen. Nicht im Konkurrenzkampf sollen wir uns erheben. Das Auffahren mit Adlersflügeln ist kein Hochmut gegen die Schwachen, sondern in unserer Schwachheit zeigt der barmherzige Gott seine Stärke. Wo wir unser eigenes Schicksal und das Schicksal der ganzen Welt nicht verstehen, wo unser Weg verborgen ist und unser Recht missachtet scheint, da ist noch lange nicht Schluss. Da ist noch lange nichts verloren. Gott hält die Fäden in der Hand. Gott führt die Dinge wieder zusammen zur Gerechtigkeit und zur Barmherzigkeit. Nichts wird übergangen. Nichts geht verloren. Gottes Spannungsbogen ist weiter gespannt als unsere kurzatmigen Ziele.
Verlier nicht die Geduld. / Inmitten aller Schuld ist Gott am Werke. / Denn der in Jesus Christ / ein Mensch geworden ist, bleibt unsre Stärke.
Lasst uns vertrauen, nicht auf irgendeine Kraft oder Tüchtigkeit, schon gar nicht auf die eigene, sondern auf die Kraft Gottes, die die Welt im Innersten zusammenhält. Lasst uns vertrauen auf die Kraft Gottes, die auch unsere Lebenserfahrungen miteinander verbindet: Die Erniedrigungen brauchen die Verbindung zu den Höhenflügen und umgekehrt. Nur zusammen werden sie menschlich und nur in der Verbindung mit Gott ergeben sie den Sinn des Lebens. Dass Sie auffahren mit Flügeln wie Adler wünsche ich Ihnen sehr. Amen
Die Erde ist des Herrn. / Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben. / Drum sei zum Dienst bereit, / gestundet ist die Zeit, die uns gegeben.
Gebrauche deine Kraft. / Denn wer was Neues schafft, der lässt uns hoffen. / Vertraue auf den Geist, / der uns die Zukunft weist. Gott hält sie offen.
Gesangbuch Nr.659 Die Erde ist des Herrn
Herzliche Grüße Ihr Harald Küstermann
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