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Küstermann


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Klasse 10

Material und Aufgaben zur missionierenden Religion, Teil 2 von 3


Antworten

am 21.04.2020 - 10:56 Uhr

A: Wahrscheinlich "Stammesreligion" B: Können alle Typen von Religionszugehörigkeit seien. C: Waffen wie Schwerter, zeigen eine Überlegenheit der Seefahrer.

am 21.04.2020 - 17:45 Uhr

A:,Stammesreligion´, B:ihrgend einer anderen, C:,Ortsreligion´

am 22.04.2020 - 13:57 Uhr

Die Menschen in der Mitte des Bildes haben vermutlich das Christentum als Religion da dass zu dieser Zeit die am weitesten verbreitete Religion in Europa war.

am 23.04.2020 - 15:23 Uhr

A Stammesreligion B universale, multi-ethnische Religion C Missionare hatten mehr Macht durch Waffen (Schwerter, Kanonen...)

am 29.04.2020 - 22:57 Uhr

1.Die Menschen aus der Bilddatei A sind Indianer. Diese gehören zu einer Stammesreligion 2.Die Menschen aus der Bilddatei B gehören zu der missionierenden Religion 3.In diesem Bild sieht man einen heruntergekommenen Mann, der wahrscheinlich der Sklave von den Menschen die um ihn herumstehen ist.Daraus kann schließen, dass die Spanier viel Macht hatten und er nicht.


Columbus, Gemälde von Jose Garnelo y Alda

Zum Gemälde von José Garnelo y Alda

Die Menschen denen Columbus auf seiner Entdeckungsreise begegnete, werden stilisert wahlweise
als "edle Wilde" und "stolze Indianer" (die beiden mit Pfeil und Bogen und Federkopfschmuck),
oder als "unterwürfige Eingeborene", die den wundersamen Fremden Verehrung entgegenbringen (die drei sich Verbeugenden oder gar Niederknienden),
oder als "nackte Naturmenschen" (die sitzende Gruppe im Schatten der Bäume).
Jedes dieser Klischees ist problematisch für das Verstehen und Respektieren der anderen Kultur.

Columbus, Gemälde von Jose Garnelo y Alda, Ausschnitt A

Bild-Teil A:

Wahrscheinlich sind die Einheimischen Angehörige einer ethnischen Religion, das ist der korrektere Begriff anstelle von "Stammesreligion". Ihre Religions­gemeinschaft ist zugleich ihre Verwandtschaft. Was ihnen und ihrer Religion drohen könnte, lag wahrscheinlich noch außerhalb ihrer Vorstellungs­möglichkeiten.

Columbus, Gemälde von Jose Garnelo y Alda, Ausschnitt B

Bild-Teil B:

Die an Land kommenden Entdecker gehören größtenteils der christlichen Religion an. Das ist eine multi-ethnische und universale also auch eventuell missionierende Religion, die aber durch ihre lange Vorherrschaft in Europa schon längst wieder als "Stammesreligion" in den Familien tradiert wurde (selbstverständlich wurde jedes Kind getauft), und als "Ortsreligion" in den Städten, Dörfern, Regionen und Staaten eine quasi Monopol-Stellung innehatte. Der dritte Weg, nämlich aus individueller Freiheit dieser Religion beitreten zu können, war nur noch ein Potential, eine schlummernde Möglichkeit, die sonst nicht gebraucht wurde. Und durch die Verbindung mit staatlicher und eigener organisatorischer Macht war von der ursprünglichen individuellen Freiheit einer multi-ethnischen Religion wohl nicht mehr viel übrig. Da die Entdeckungsfahrten im Auftrag der spanischen Krone durchgeführt wurden, war es wohl bei den Meisten die katholische Konfession, der sie angehörten. Bei Columbus selber wird diskutiert ob er Jude war.

Columbus, Gemälde von Jose Garnelo y Alda, Ausschnitt C

Bild-Teil C:

Am linken Bildrand ist eine Kanone sichtbar. Das Schwarzpulver war der wahrscheinlich wichtigste Ausbreitungsfaktor der europäischen Kolonialherrschaft.
Einer der Soldaten zeigt einem Einheimischen sein glänzendes Schwert. Die eiserne Klinge, also die Metallverarbeitung insbesondere von Eisen war ein großer Macht-Vorteil der Europäer gegenüber der Einwohnerschaft Amerikas. Deren Waffen und Werkzeuge wurden aus Holz und Stein, aus Knochen und Horn gefertigt.
Im Hintergrund des Bildes sind die Schiffe der Neuankömmlinge, die im Vergleich zu den Kanus oder Auslegerbooten der später kolonisierten Völker um ein Vielfaches größer sind, und so einen psychologischen Machtfaktor darstellen.

Die Macht gibt den Ton an

Die auf dem Gemälde gezeigte Begegnung steht ganz im Zeichen der Macht. Die zwei oder drei auf dem Gemälde vorkommenden Religionen haben wohl keine Chance, über ihre Inhalte miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Kluft

Die Machtausübung des Kolonialismus und die unter dieser Macht erfolgte "Missionierung" war etwas deutlich anderes als die ersten Schritte des entstehenden Christentums zu einer neuen Art von Religion. Eine Kluft von rund anderthalb Jahrtausenden liegt zwischen diesen beiden Zeitaltern. Und die Kluft im Machtverhältnis ist unermesslich zwischen dem frühen Christentum und den sich als christlich bezeichnenden Königen und Großmächten nach einer langen Geschichte dieser Religion. Die neue Religionsart "multi-ethnisch" hatte es geschafft einen großen Kulturraum über viele Stammesgrenzen hinweg zu vereinen. Im Unterschied zu den antiken Großreichen bestand die Vereinigung nicht in einem gemeinsamen Staat. Die Staatsgrenzen und Staatsverhältnisse wechselten, aber die Religion blieb lange Zeit über viele Länder und viele Völker eine verbindende Gemeinsamkeit.

Beim Verstehen der ersten Schritte soll das später daraus Gewordene, weder aus den Augen verloren werden, noch darf es die Sicht verstellen. Wir springen aus der Zeit des Columbus zurück in die Zeit der ersten Christen, besonders in die Zeit des Petrus.

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