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Tetzlaff
Tetzel ist der Meinung man müsse sich mit Hilfe von Beichten oder Ablass Käufen vor Gott rechtfertigen. Luther hingegen ist der Meinung das man sich vor Gott nicht rechtfertigen muss den er prüft einen auf Herz und Nieren
Tetzel verkündet, die Instanzen zur Rechtfertigung gegenüber Gott seien Beichten und vor allem der Ablasshandel. Im Gegensatz dazu ist Luther der Auffassung, dass sich niemand vor Gott rechtfertigen muss, da Gott jeden Menschen auf Herz und Nieren prüft.
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Die ganzen dummschlauen Angriffsversuche habe ich rausgeschmissen, aber wenn mir sehr langweilig sein sollte und ich Lust auf cyberhackspiele hätte, könnte ich mir das Zeug ja mal angucken. Vielleicht gibt es da was zu lachen.
Zu Luther's Text:
In diesem Text geht es um die "weltliche Obrigkeit", das
sind Fürsten und Kaiser. Diese sollen laut Luther keinen Zugriff auf den Glauben haben,
weil sie "von Natur aus" keinen Zugriff auf
das Herz (Herz im Sinne von Zentrum der Glaubensentscheidungen) eines Menschen haben.
Also kann eine Obrigkeit, eine Regierung,
ein Staat nicht über die religiösen Angelegenheiten des einzelnen Menschen urteilen.
Der Staat ist keine geeignete Rechtfertigungsinstanz für den Glauben und die Religion des Einzelnen.
Luthers Argumentation ist ein wichtiger
Schritt in Richtung Religionsfreiheit. Er ist nicht immer ganz konsequent in diese Richtung gegangen,
weil er später auch die
Fürsten dringend gebraucht hat, um die evangelische Freiheit zu verteidigen,
aber immerhin hat er die geschichtlichen Änderungen
angestoßen, die später zur Religionsfreiheit führten.
Luthers Argumentation gegenüber der "geistlichen Obrigkeit", das wären Papst und
Bischöfe und Priester, taucht hier noch nicht auf,
aber Ihr könnt Euch schon mal in aller Freiheit folgenden Begriff
merken: "Das allgemeine Priestertum aller Gläubigen". Dieser Begriff wird dann Luther's Programm
zur Stärkung des Individuums gegenüber religiösen Organisationen.
Luther verschiebt die Rollen zugunsten des einzelnen Menschen. Das Gewissen des Einzelnen
ist ihm sehr wichtig. Gott steht bei Luther
vielmehr auf der Seite der Einzelnen, als auf der Seite einer gesellschaftlichen Organisation.
Tetzel argumentiert ganz zugunsten der kirchlichen Macht. Altäre und Ablass stehen unter kirchlicher Herrschaft. Messen (Gottesdienste), Predigten, Gebete und Sakramente (heilige Rituale) stehen unter der Verwaltung der kirchlichen Organisation. Der kritische Höhepunkt unseres Textausschnittes ist wohl die Stelle, wo er schreibt: "ihr seid außerhalb der Kirchengemeinschaft!" Das benutzt er als Drohung gegen andere Meinungen. Und diese Drohung funktioniert mit der alten cyprianischen Peitsche: "Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil". Erinnert Euch an die Filmszene wo der Student Martin beim Professor Karlstadt nachfragt, wie es dann mit den orthodoxen Christen aussähe, ob deren Seelen dann verloren seien. Zu Tetzel's Text: Wer den Ablasshandel kritisiert, dessen Seele ist verloren. Alle anderen Elemente des kirchlichen Lebens (Gottesdienste, Predigten, Gebete und Sakramente) werden sogar dem Ablasshandel untergeordnet, indem sie laut Tetzel den Kritikern des Ablasses nichts mehr helfen können. In seiner Argumentation versucht Tetzel Gott ganz unter der Fuchtel der Organisation zu halten und allen Individuen jeglichen Freiraum zu nehmen. Spürt, wie bedrohlich und Angst einflößend seine Worte für mittelalterliche Menschen waren. Der Mensch wird völlig ausgeliefert an die Organsation. Sie ist die Rechtfertigungsinstanz, die alles kontrolliert.
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